Interessieren Sie sich für deutsch - polnische Projekte?

Wollen Sie mehr über die Projekte erfahren, die im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg V A Mecklenburg - Vorpommern / Brandenburg / Polen gefördert werden? Das ist ganz einfach, denn diese Informationen können Sie jetzt auf unserer Programmseite finden!

Alles, was Sie tun müssen, ist sich die Liste der bewilligten Projekte anzusehen. Diese Liste ist interaktiv. Projekte können sortiert und gefiltert werden oder Sie exportieren die Liste als Excel-Tabelle. Wenn Sie auf ein bestimmtes Projekt klicken, werden Sie auf eine Unterseite weitergeleitet, die zusätzliche Details zum Projekt enthält, von dort gelangen Sie auch zur Seite mit projektbezogenen Medienberichten, Downloads, interessanten Fakten und Ereignissen. Mit der weiteren Projektumsetzung und dem Hinzukommen von neuen bewilligten Projekten werden wir unser Informationsangebot schrittweise erweitern. Also, es lohnt sich, regelmäßig auf der Programmseite vorbeizuschauen.

Grenzen überwinden – Leben retten, Abschluss Symposium des Projektes INT197 (GeKoM)

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Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von medizinischen Rettungskräften kann Leben retten, wenn sie gut miteinander kommunizieren. Das belegen die Ergebnisse des EU-Förderprojektes „Mehrschichtige Ansätze zur grenzüberschreitenden Kommunikation und Kooperation in der Notfallmedizin" (GeKoM) Interreg VA. Seit 2020 wurden dabei verschiedene Maßnahmen entwickelt, mit denen die grenzüberschreitende Notfallversorgung zwischen Deutschland und Polen verbessert werden kann.

Kern ist die Einwicklung und Stärkung der kommunikativen Kompetenz des notfallmedizinischen Personals aus Rettungsdiensten und Notaufnahmen, damit sie einander und die Patient*innen aus dem jeweiligen Nachbarland besser verstehen können. Dazu wurde ein innovatives Tandem- Sprach- und Simulationstraining entwickelt und in der gemeinsamen Simulationseinrichtung in Misdroy, Polen, durchgeführt.

Notfälle sind zeitkritisch. Daher ist es wichtig, dass Rettungsmittel den Patienten und die Patient*innen möglichst schnell erreichen und sie zügig zur weiteren Versorgung in das nächst gelegene geeignete Krankenhaus gebracht werden. Hier kann die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung und insbesondere die Zusammenarbeit der Rettungsdienste und Notaufnahmen in der Grenzregion dazu beitragen, dass schwere Gesundheitsschädigungen wie beispielsweise ein bleibendes neurologisches Defizit nach einem Schlaganfall vermieden werden können. Medizinische Ressourcen auf beiden Seiten der Grenze müssen im Notfall unabhängig von Nationalität und Aufenthaltsort für Alle nutzbar sein bzw. nutzbar gemacht werden.

Im Projektverlauf wurden Barrieren für eine erfolgreiche und grenzüberschreitende Notfallhilfe identifiziert, analysiert und Strategien entwickelt, diese Herausforderungen nachhaltig zu adressieren.

Das gemeinsame Sprach- und Simulationstraining basiert notfallmedizinisch auf europäischen Leitlinien zur Diagnostik und Therapie verschiedener Erkrankungen. Berücksichtigt werden auch loco-regionale Unterschiede, unter anderem werden nicht alle Medikamente, die in Polen verwendet werden, auch im deutschen Rettungsdienst vorgehalten, und polnische Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter verfügen über vergleichsweise weitreichendere Handlungskompetenzen und dürfen z.B. selbständig präklinisch Thoraxdrainagen einlegen. Die Aufgabe des Kommunikationstrainings besteht in erster Linie darin, dass die Teilnehmenden in möglichst kurzer Zeit praxisorientiert Kommunikationskompetenz erwerben. Das Training findet in gemischten deutsch-polnischen Tandempaaren statt, und der Erwerb von Kommunikationsfähigkeiten geht parallel zu ihrer Anwendung während des medizinischen Notfall-Simulationstrainings. Darüber hinaus ermöglicht der deutsch-polnische Tandemcharakter des Trainings, die erworbenen Fähigkeiten in Echtzeit zu testen und ein Feedback über die Korrektheit der fremdsprachlichen Aussagen zu erhalten.

Zusätzlich zu dem Training wird auch ein Kommunikationshandbuch entwickelt, dass es medizinischem Personal, das nicht im Rahmen des Projektes geschult werden konnte, ermöglichen wird, mit einem/r Patient*in oder einem Rettungsteam aus dem Nachbarland zu kommunizieren.

Die Aktivitäten des GeKoM-Projekts werden bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Prof. Dr. Klaus Hahnenkamp, wissenschaftlicher Leiter des Projektes und Direktor der Klinik für Anasthäesie und Notfallmedizin der Universitätmedizin Greifswald, resümmiert: „Im Projekt wurden erste und innovative Lösungen für die grenzüberschreitende Kommunikation zwischen den Beteiligten der Rettungskette erprobt und funktionierende Lösungen gefunden. Nun ist es an der Politik, nachhaltige Systemlösungen der beiden Nachbarländer zu implementieren, um diese Lösungen für eine funktionierende grenzüberschreitende Notfallversorgung zum Wohle der Patienten zu ermöglichen." Und Prof. Dr. Steffen Fleßa, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement an der Universität, ergänzt: „Nun ist es dringend geboten, die grenzüberschreitende Rettung nicht auf die Notfallmedizin zu beschränken, sondern auch weitere Akteure einzubeziehen, wie z.B. Feuerwehr, Wasserwacht und den Katastrophenschutz. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass eine angemessene politische und finanzielle Unterstützung gewährt wird, damit die derzeitigen projektbezogenen Aktivitäten zum Standard für die barrierefreie Zusammenarbeit zwischen grenzüberschreitenden Notfalldiensten werden, um die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern“.

In vielen Fällen zeigt es sich, dass grenzüberschreitende Notfallmedizin die Patientenversorgung nachhaltig verbessern und manchmal auch den Tod verhindern kann. Rechtliche, kommunikative, kulturelle, finanzielle oder mentale Grenzen hingegen müssen überwunden werden, um die Bevölkerung in den Grenzregionen sowie die zahlreichen Touristen auf beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenze bestmöglich zu schützen. Im Rahmen des Projektes GeKoM wurden Netzwerke geschaffen und Lösungsansätze entwickelt, die nun in Politik und Gesellschaft umgesetzt werden sollten.

Weitere Informationen

GeKoM-Projektseite

Ansprechpartner an der Universitätsmedizin Greifswald:

Dr. med. Marie-Luise Rübsam
Projektleitung LP_1 Projekt GeKoM
Universitätsmedizin Greifswald
Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin
Ferdinand-Sauerbruch-Straße
17475 Greifswald
Tel: +49 (0)3834 86 5649
Fax: +49 (0)3834 86 5629
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Dr. phil. Dorota Orsson
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Glottodidaktik und Kommunikationsmodelle in der Notfallmedizin
Universitätsmedizin Greifswald
Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin
Ferdinand-Sauerbruch-Straße
17475 Greifswald
Tel: +49 (0)3834 86 5641
Fax: +49 (0)3834 86 5629
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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